Am 5. Dezember 1909 wurde der Verein unter dem Namen „Jungschützengesellschaft Wildschütz Leonhardspfunzen“ beim „Baodwirt“ aus der Taufe gehoben. Aus den Unterlagen geht hervor, dass sich damals 37 Mitglieder zusammengefunden hatten. Die Gründungsversammlung wählte Ludwig Berghammer zum 1. Schützenmeister. Die erste Schießveranstaltung fand dann mit 30 Schützen an Silvester 1909 statt. Jeder der Schützen hatte 30 Pfennige Einsatz zu bezahlen. 

Die Gründung fiel in eine wirtschaftlich stabile Zeit, so dass sich der Verein gut entwickeln konnte. Am 25. Mai 1925 wurde von Expositus Franz Eder die Fahne des Vereins geweiht. Sie ist das Wahrzeichen der Schützen und wird auch heute noch bei feierlichen Anlässen vorangetragen. Fahnenmutter war damals Lollo von Xilander, Fahnenbraut Therese Wagner. Die Patenschaft übernahm die Schützengesellschaft „Alpengrün“ aus Niedernburg.

Während der beiden Weltkriege kam der Schießsport vollständig zum Erliegen. Am schwierigsten war sicherlich die Zeit unmittelbar nach 1945, da von den Besatzungsmächten auch das Sportschießen verboten war. Dieses Verbot wurde erst 1949 aufgehoben. Dass dem Verein bei seinem Neubeginn zwei Gewehre zur Verfügung standen, vedankt er Sebastian Berghammer. Denn der hatte, allen Verordnungen zum Trotz, nach Kriegsende zwei Zimmerstutzen bei sich zu Hause versteckt. Und somit konnte der Start in eine neue Schützenära glücklicherweise mit diesen beiden Zimmerstutzen und einem Luftgewehr, das Herr Ranner gestiftet hatte, beginnen. Das Anfangsschießen fand am 28. Oktober 1950 mit 25 Schützen statt.

In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg konnte unter großer Mitwirkung der Bevölkerung eine Schützenkette angeschafft werden, die auch heute noch jedes Jahr ausgeschossen wird. Die Verbundenheit der Menschen in dieser schwierigen Zeit war enorm. Fast jede Familie stiftete einen Silbertaler, so dass ein einmaliges Schmuckstück entstehen konte.

1959 war wieder ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins. Man musste aus Platzgründen vom „Baodwirt“ in das Gasthaus Summerer nach Leonhardspfunzen umziehen. Die jungen Schützen werden kaum eine Vorstellung davon haben, unter welch provisorischen Verhältnissen der Schießsport dort viele Jahre ausgeübt wurde. Man schoss auf eine Entfernung von 7m, von der Gaststube zur Küchenwand. Dann wurde von der Gaststube durch den Gang direkt in Summerers Wohnzimmer geschossen! Aber zur Wettkampflänge fehlten  immer noch zwei Meter. Nachdem der Summerer sein Wohnzimmer nach längerer Zeit auch wieder mal für sich haben wollte, was ja absolut verständlich ist, legte man einen Schacht von 10m Länge von der Gaststube ins Freie. Nun hatte man endlich die Wettkampflänge erreicht, und die Gewehre mussten nicht mehr ständig beim Daurer neu eingeschossen und umgerüstet werden.

Bis 1974 hatte der Verein beim Summerer in Leonhardspfunzen sein Quartier, aber die Augen waren zu diesem Zeitpunkt bereits auf die neue alte Heimat beim „Baodwirt“ gerichtet.

Nun legte der Verein eine einjährige Verschnaufpause vom aktiven Sport ein. In der Zeit dieses Stillstandes baute Benno Oppacher im Kellergeschoß beim „Baodwirt“ einen neuen Schießstand, was die Familien Fürst und Schweinsteiger im Zuge der Umbaumaßnahmen ermöglicht hatten. Damit war die Bleibe für die Zukunft gesichert. Die alte Schlagkraft des Schießsportes konnte wieder aufleben, denn man zählte inzwischen 69 Mitglieder. Am 15. November 1975 konnte endlich der neue Schützenstand eingeweiht werden. Die Schießscheiben-Transportanlage wurde damals noch mit der Handkurbel bedient. Sechs Jahre später, also 1981, wurde der Schießstand auf den neuesten Stand gebracht, indem man sich fünf elektrische Scheibenzuganlagen leistete.

Am 6. Februar 1986 erstellte man eine neue Satzung für den Verein. Er firmiert seitdem unter dem Namen

„Schützengesellschaft Wildschütz Leonhardspfunzen e.V.“

In den folgenden Jahren wurde vor allem die Ausrüstung erweitert und erneuert.

1996 wurde die Anschaffung einer vollelektronischen Auswertemaschine in Angriff genommen. Seit 1997 nimmt der Verein jedes Jahr mit einem selbst geschmückten Festwagen beim traditionellen Leonhardiritt in Leonhardspfunzen teil.

Im Jahr 1998 konnte erstmals die neue Königskette für die Vereinsjugend ausgeschossen werden. 1999 wurden zwei neue Vereinspistolen und im Herbst 2000 fünf Vereinsgewehre, allesamt mit Pressluftkartuschen und dem dazugehörigen Kompressor gekauft.

Im Januar 2001 konnte erstmalig ein Pokal um die Königswürde mit der Pistole vergeben werden. Ein weiterer Schritt des Vereins begann im April 2001. Durch die große Unterstützung der Familie Schweinsteiger war eine Erweiterung des Schießstandes möglich geworden, so dass die Bauarbeiten am Tag des Endschießens am 07.04.2001 begannen. Der Schießstand konnte von fünf auf sechs Schießstände erweitert und völlig neu gestaltet werden. Auch der Auswerteraum sowie das „Schützenstüberl“ waren in dem Umbau inbegriffen. Durch die Spenden der Gemeinden Stephanskirchen und Prutting, Firmen und Sponsoren konnten die Umbaumaßnahmen fast ausschließlich von Vereinsmitgliedern erstellt werden. Zum Anfangsschießen der Saison 2001/2002 war der Schießstand wieder betriebsbereit. Es folgte die komplette Neuanschaffung der Möblierung des Auswerteraumes.

Am 14.03.2003 war es dann soweit, dass Herr Pfarrer Zimmermann die komplette Anlage einweihen konnte.

Ab Oktober 2005 lag die Vorbereitung für das 100-jährige Vereinsjubiläum im Hauptaugenmerk. Besonders die Anschaffung der neuen Vereinsfahne, die die erste Vereinsfahne aus dem Jahre 1925 ersetzen sollte, stand zu diesem Zeitpunkt im Vordergrund.

Im Januar 2009 konnte die dritte Königskette für die Pistolenschützen gekauft werden. Somit stehen jetzt für Gewehr, Pistole und Jugend je eine Königskette zur Verfügung.